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Der Anfang ist gemacht

…und es geht weiter, aber wie? – von Nicole

Nachdem ich das letzte Mal davon berichtet habe wie alles anfing, möchte ich Euch nun davon erzählen, wie dieses neue Bewusstsein unser Leben verändert hat und was wir alles unternommen haben und immer noch unternehmen, um den einmal beschrittenen Weg auch zu Ende zu gehen. Wobei ich eigentlich nicht glaube, dass dieser Weg je zu Ende sein wird, denn wir entdecken immer wieder Dinge, Handlungsweisen und Gedanken, die wir hinterfragen und im Sinne unseres gesetzten Ziels „das Leben besser zu machen“  neu bewerten und verändern.

Das Naheliegende war dort weiter zu machen wo wir einmal begonnen hatten – im Bad, denn mein erster Gedanke war, dass man mit ziemlich einfachen Mitteln und Alternativen dort etwas verändern kann. Und gerade beim Verbrauch von Shampoo und Duschgel, sowie Handseifen und Cremes etc. verbrauchen wir Unmengen an Plastikverpackungen. Ich musste dabei zurück an meine Kindheit und an meine Großmutter denken, die sich immer mit einem Stück Seife gewaschen hatte. Und die gut duftende Hautcreme aus der Metalldose – ich habe diesen Duft geliebt. Glücklicherweise gibt es gerade auf diesem Gebiet bereits viele Alternativen im Handel, auch in den Super-, oder Drogeriemärkten. Allerdings beinhalten viele der gängigen Körperpflegeprodukte Mikroplastik, was den meisten unbekannt ist oder schlicht und ergreifend nicht erkennbar ist, es sei denn man ist mit den Fachbezeichnungen für Mikroplastikinhalte vertraut. Auch hier hilft wiederum nur sich schlau zu machen und zu recherchieren, ob an der Front im Laden oder im Internet. Eine große Hilfe können hierbei Apps sein, die mittels einscannen des Barcodes die enthaltenen Inhaltsstoffe für den Nutzer verständlich übersetzen und anzeigen.

Da mir die angebotenen Alternativen zu Shampoo und Duschgel, wie z.B. festes Shampoo, Seife am Stück, im Drogeriemarkt entweder zu viele Inhaltsstoffe enthielten, die ich nicht haben wollte, oder die Verpackung dann doch wieder aus Kunststoff bestand, suchte ich auch hier Ersatzprodukte im Internet. Dabei bin ich glücklicherweise auf eine Seifenmanufaktur gestoßen, die mir mit ihren angebotenen Produkten auf Anhieb gefiel und nicht nur bei den Zutaten, sondern auch bei der Verpackung auf Plastik verzichtet. Zudem bietet dieser Shop Proben der jeweiligen Artikel an, so dass man nicht „die Katze im Sack“ kaufen muss und sich vorher erst einmal mit ein paar Produkten, deren Konsistenz, Duft und Handhabung vertraut machen kann. Ich entdeckte ziemlich schnell auch andere tolle Alternativen, so z.B. Deocreme (anstatt Deospray) oder Sheabutter und Shea-Mousse als Ersatz für Körperlotion, etc.

Seife

Mittlerweile sind Manuel und ich komplett auf Haarseife, Körperseife und Deocreme umgestiegen. Um die Seifen in der Dusche zu platzieren und auch für Dienstreisen und Urlaub nutzen zu können, habe ich Seifensäckchen aus Geschirrtüchern genäht. Diese hängen jetzt in unserer Dusche und an den Farben der Säckchen ist leicht zu erkennen wessen Seife drin steckt. So können die Seifen auch trocknen und „fliegen“ nicht im Bad herum – wer keine Lust zu Nähen hat – oder kein Talent dazu besitzt – kann auch einfach einen Waschhandschuh nehmen, das funktioniert ebenso gut!

Aber wir haben nicht nur die Körperpflegeprodukte in Augenschein genommen, sondern auch die Ausstattung, bzw. Hilfs- und Verbrauchsmittel. Der Versuch recyceltes Toilettenpapier zu benutzen wurde allerdings von unserem Teenager und Manuel als inakzeptabel bewertet. Alle weiteren Alternativen scheiterten bisher daran, dass sie entweder preislich oder komfortmäßig nicht unsere Zustimmung fanden. Aber wir suchen weiter nach einer umweltschonenderen Alternative zum herkömmlichen Toilettenpapier – ein Anfang kann ja schon sein das 4-lagige gegen ein 3-, oder 2-lagiges zu tauschen oder unverpacktes zu erwerben.

Neben einer Haarbürste und einem Kamm aus Holz habe ich z.B. auch Wattestäbchen aus Bambus angeschafft. Je nach Verfügbarkeit weiche ich auch auf welche aus Papier, anstatt Plastik, aus. Die Wattepads habe ich durch Bambustuch-Pads ersetzt, die aus einem zurechtgeschnittenen größeren Bambustuch bestehen, welches ich eigentlich als Ersatz für die übliche Küchenpapierrolle gekauft habe, mir aber dann für den Einsatz in der Küche zu schade waren. Diese Bambustücher kann man bis zu 100x waschen und ich finde sie angenehmer, als Stoffreste aus ausgedienten T-Shirts zu nutzen, wie es so manch anderer macht.

Grundsätzlich haben wir aber nicht nur nach Alternativen Ausschau gehalten, sondern uns zudem gefragt, auf was wir im Alltag verzichten können. Denn wir sind der Überzeugung, dass Verzicht und sich und seine Gewohnheiten zu hinterfragen eine große Rolle beim Thema Nachhaltigkeit spielen. Vor allem in unserer heutigen Gesellschaft, wo zum größten Teil Dinge als selbstverständlich erachtet werden, die vor nicht allzu langer Zeit als Luxus galten und daher heute nicht mehr genügend wertgeschätzt werden. Deshalb hier ein paar Beispiele aus unserem früheren Alltag auf die wir gerne und auch ohne Probleme im Bad und bei der Körperpflege verzichten:

  • Haare färben
  • Nagellack
  • WC-Steine & Raumdeo
  • Haargel und -spray, Schaumfestiger

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