Kleine Helferlein und deren Alternativen – von Nicole
Die kleinen Helfer in der Küche – jeder nutzt sie und jeder liebt sie. Leider sind mittlerweile die meisten dieser unverzichtbaren Helferlein aus Plastik – was sonst!? Damit meine ich nicht die zahlreichen Küchengeräte, wie Toaster, Mixer, Wasserkocher – obwohl es auch zu vielen dieser Küchengeräte plastikreduzierte Verwandte gibt. Ich möchte mich in diesem Artikel mit genau den Hilfswerkzeugen beschäftigen, die eher unscheinbar, aber doch alltäglich im Einsatz sind, und deshalb meistens unserer Aufmerksamkeit entgehen. Denn wenn man sich etwas genauer mit diesen Küchenwerkzeugen und deren Alternativen auseinandersetzt, stellt man schnell fest, dass man längst nicht alles kennt, vieles sich nicht trauen würde auszuprobieren und dankbar ist, dass es jemand anderes getan hat, auf dessen Erfahrungsschatz man nun zugreifen kann. Im folgenden möchte ich euch von einigen dieser durchaus praktischen und interessanten Lösungen und auch meinen eigenen Erfahrungen berichten.
Wie ich immer wieder feststellen muss, hilft es über Dinge zu reden und sich auszutauschen. Das ist ja schließlich auch einer der Gründe, weshalb Manuel und ich diese Website ins Leben gerufen haben. Kommunikation ist extrem wichtig und hilfreich um neue Ideen zu haben, Gedanken zu verwirklichen oder inspiriert zu werden. So auch, als ich mich bereits vor Jahren mit einer Kollegin unterhielt, die sich bereits vor der Popularität von Zero-Waste Aktionen und plastikfreien Aufrufen unter anderem mit dem Thema Nachhaltigkeit und Reduktion von Kunststoff beschäftigt hat – frei nach dem Motto: „Wie zu Großmutters Zeiten!“. Und gerade wenn ich an die Generation unserer Großmütter zurück denke, fallen mir viele kunststofffreie Artikel und Lösungen für eine nachhaltige Lebensweise ein – speziell im Haushalt und in der Küche. Wir stehen lediglich vor der Herausforderung diese Alternativen an unser heutiges Leben anzupassen und zu neuer Popularität zu verhelfen.
So erzählte mir besagt Kollegin zum Beispiel, dass sie Lebensmittel im Glas einfriert. Man muss nur bei Flüssigem, wie zum Beispiel Suppe oder Saucen, darauf achten genügend Platz im Glas für die Ausdehnung der Flüssigkeit zu lassen (ca. 1/3 der Menge der Flüssigkeit sollte noch „Luft“ im Glasbehälter sein). Bei festen Lebensmitteln ist das nicht unbedingt notwendig, da sie sich nicht so sehr ausdehnen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen etwas in einem Glasbehälter einzufrieren, denn ich hatte Angst, dass das Glas springt, kaputt geht und sich dessen Inhalt großzügig im Gefrierfach verteilt. Aber nachdem meine Kollegin von ihren Erfahrungen berichtete hatte ich keine Bedenken mehr und habe es einfach ausprobiert. Und? Es funktioniert wunderbar! Es eignen sich nicht nur speziell zum Einfieren gekennzeichnete Artikel, sondern auch ausgediente Marmeladengläser oder andere verschließbare Glasbehälter. Dieses Erfolgserlebnis hat mich dazu inspiriert es auch mit anderen Verpackungen zum Einfrieren auszuprobieren. Hervorragend funktioniert auch eine Papiertüte oder ein Baumwoll-/ Leinenbeutel, wenn man zum Beispiel Brot einfrieren möchte. Wir lassen das Brot einfach in der Papiertüte vom Bäcker, oder in unserem Brotbeutel und legen es in den Gefrierschrank. Man braucht auch keine Befürchtung haben, dass die Tüte oder der Beutel nass werden, denn im Gefrierfach ist es zwar kalt, aber trocken! Wenn das Brot wieder aufgetaut ist eignet sich der altbewährte Brotkasten sehr gut zum Aufbewahren, den es heute ja in diversen modernen Ausführungen gibt. Wir waren überrascht wie lange das Brot frisch bleibt, und dass es nicht schimmelt – eher wird es hart und man kann es dann zu Paniermehl verarbeiten.
Eine weitere extrem nützliche Ideenquelle sind auch Handwerkermärkte. Dort decken wir uns in der Regel mit Küchenmessern mit Holzgriff und Haushaltsbürsten jedes Verwendungszweckes ein. Zudem findet man auch jede Menge Alternativen aus Naturmaterialien für den Haushalt, wie zum Beispiel Holzbrettchen für das Frühstück anstatt Brettchen aus Melamin, Topfbürsten anstatt Scheuerschwamm. Viele dieser Alternativen sind zudem auf Dauer kostengünstiger, da man sie länger und häufiger einsetzen kann. Neben der Topfbürste haben wir auch auf kompostierbare Spüllappen umgestellt, aus Leinen oder Bambus. Und als Reinigungsmittel eignet sich die altbewährte Gallseife, welche am Stück neben unserem Spülbecken liegt und so ziemlich alles sauber bekommt – Arbeitsfläche, Ceranfeld (auch Angebranntes mit ein wenig Einweichzeit), Geschirr, die Hände.

Ich verrate Euch sicher nichts neues, wenn ich von der Möglichkeit berichte, dass man Pausenbrote, statt in einer Plastiktüte, auch in Butterbrotpapier oder in Metalldosen verwahren kann. Grundsätzlich gibt es genug Aufbewahrungsmöglichkeiten und Vorratsdosen aus Kunststoff-Alternativen. Bei einem unserer Erkundungstouren durch diverse Läden begegnete mir auch eine variante für Pausenbrote aus Stoff – eine Kombination aus Baumwoll- und Wachstuch. Bienenwachstücher benutzen wir auch seit einigen Monaten als Ersatz für Aluminium- oder Frischhaltefolie. Es gibt verschiedene Anbieter, bei denen man diese erwerben kann. Auch in diesem Fall konnte ich mir Anfangs nicht so richtig vorstellen, wie diese anzuwenden sind, und ob ich mit dem Ergebnis zufrieden sein könnte. Meine größten Bedenken galten der Frage: „Wie fixiere ich diese Wachstücher an dem Behälter?“. Aber meine Skepsis wurde wiedereinmal von der Einfachheit und Brauchbarkeit des Produktes besiegt. Die mit Bienenwachs beschichteten Tücher sind ausreichend flexibel, aber durch das Wachs genug formbar und fest, dass man sie mühelos um den Rand einer Schüssel biegen kann und diese dann auch dort bleiben. Da das Meiste im Kühlschrank aufbewahrt wird, wird das Wachs im Tuch noch fester und behält seine umgebogene Form besser, aber das funktioniert auch sehr gut bei Zimmertemparatur. In diversen Onlineplattformen konnte ich Erfahrungsberichte lesen, die bemängeln, dass die Tücher und die damit verwahrten Waren anschließend zu stark nach Bienenwachs rochen – das kann ich nicht bestätigen. Zudem kann man die Tücher auch gut reinigen und falls mal eine „heiße“ Reinigung notwendig sein sollte oder aus Versehen durchgeführt und das Wachs abgewaschen wurde, kann man das wieder reparieren. Zu diesem Zweck habe ich mir ein Stück Bienenwachs dazu gekauft. Auch weil ich neugierig bin und so ein Wachstuch mal selber herstellen möchte.




Bekannt sind auch Kochlöffel und Pfannenwender aus Holz. Aber wusstet ihr, dass sich Olivenholz besonder gut eignet, da es eine glattere Oberfläche als zum Beispiel Bambus hat, und Eier und Co. somit weniger kleben bleiben können? Manchmal hilft es auch die Holzlöffel regelmäßig mit Speiseöl einzureiben – das verlängert nicht nur ihre Lebensdauer, sondern verhindert auch das Klebenbleiben von Koch- und Bratgut.
Einen weiteren Tipp, den wir durch Stöbern im Internet gefunden haben, ist die selbstgemachte Papiertüte für Bio-Abfall. Bisher habe ich den Biomüll in Tüten gesammelt, die mein Kollege jeden Tag aus der Kantine mitbringt. Er kauft sich jeden Mittag dort sein Mittagessen und transportiert es in einer ungebleichten Papiertüte zurück an seinen Arbeitsplatz. Anstatt sie wegzuwerfen habe ich ihn überreden können diese Tüten mir zu geben. Schon seit Jahren sammel ich den Bioabfall darin, um ihn anschließend gefahrlos in der Biotonne zu entsorgen. Wer keine so praktische Bezugsquelle für Biomülltüten hat, sollte diese selber herstellen, anstatt sie zu kaufen. Denn so ziemlich jeder findet wöchentlich Tageszeitungen in der Post, die hervorragend als Basis dienen. Anleitungen dazu findet man zahlreich im Internet und auf diversen Video-Plattformen.
Auf dem „Hachenburg platikfrei“ Treffen, an dem Manuel und ich teilgenommen hatten, erhielten wir auch von anderen Teilnehmern hilfreiche Anregungen. Als ich zur Sprache brachte, dass man ja anstatt einer Plastiktüte auch eine Papier-Einkaufstüte als Mülleimerbeutel verwenden könnte, meinte einer meiner Diskussionspartner provokant: „Wofür überhaupt eine Tüte im Mülleimer. Dafür ist der Eimer im Mülleimer doch da!“. Und ich dachte, dass er sehr wohl recht damit hat. Ich kenne eigentlich keinen Abfalleimer, der nicht einen Innen-Eimer hat, in dem man den Müll sammelt. Vielleicht abgesehen von Büro-Mülleimern oder Papiersammlern. Diese Idee habe ich zumindest direkt in den Badezimmern umgesetzt. In der Küche fällt es mir ehrlich gesagt noch etwas schwer, da wir ziemlich viele klebrige oder „siffige“ Dinge in den Restmülleimer dort werfen. Bei dem Müllsammler für das Recyclingmaterial (also „gelbe Tonne“) ist es wesentlich einfacher. Aber ich bin sicher, dass uns noch was geeignetes für den Restmüll einfällt.
Gut geschrieben!
Kleiner Tipp: bei den Mülleimern lege ich immer ein Stück Zeitung rein. So können flüssige Sachen aufgesaugt werden und wenn ich den Eimer leere wasche ich ihn mit Wasser aus. Damit er nicht riecht.
Viel Spaß weiterhin beim Plastikfrei leben.